Wenn ein Stadtteil zum Festivalgelände wird, kann das spannend und hörbar laut werden. Am heutigen Freitagabend passiert genau das auf Hamburgs Elbinsel. Das Musikspektakel „48h Wilhelmsburg“ geht in die achte Runde: Vom 9. bis 11. Juni präsentieren professionelle und Hobby-Musiker an 63 Orten ihre Klangkunst – in Schrebergärten, auf Kirchenstufen oder in der Honigfabrik,

Von überall her erklingt Musik, die von Balkan-Pop über Jazz und Punk bis zu Electro reicht. Und dabei wird kaum eine Spielstätte ausgelassen: Balkon, Bioladen oder lieber auf einem Floß? Grenzen scheint es nicht zu geben Und das Besondere: Alle Künstler leben, proben oder arbeiten in Wilhelmsburg oder auf der Veddel und haben somit einen Bezug zum Stadtteil.

„Wir wollen Nachbarn und Besucher zusammenbringen und Begegnung­en schaffen. Das ist die zentrale Idee hinter ,48h Wilhelmsburg’“, sagt Projektleiterin Katja Scheer. Das Projektteam, so Scheer, achte vor allem darauf, keine künstliche Bühnensituation zu schaffen, sondern direkt und unverfälscht in die Nachbarschaft hin­einzugehen. Und das funktioniert mit Musik: einer Sprache, die wohl jeder versteht.

Das Kulturfloß „Schaluppe“, das mindestens 50 feierwütige Gäste trägt, liegt am Kleinod Veringkanal. Hier stimmt das Duo Kabel-Jo, ganz im Sinne der Location, Schifffahrtslieder und Schlager an (Sa, 18 Uhr). Einen tanzbaren und fröhlichen Mix aus Soul, Funk, Reggae, Punk und weiteren Stilrichtungen bietet die Inseldisco mit Joop & Ivan in der Nacht von Freitag auf Sonnabend (ab 23 Uhr bis 3.30 Uhr).

Zum ersten Mal seit der Festivalpremiere im Jahr 2011 gibt es auch Entdeckertouren: Mit Konzertschwerpunkten möchte das Musikfestival seine Besucher schon heute auf die Veddel locken, am Sonnabend in das Wilhelmsburger Bahnhofsviertel und nach Kirchdorf sowie am Sonntag in Wilhelmsburgs neue Mitte.

Das Festival ist ein Projekt der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg, der Eintritt ist frei. Für fünf Euro kann ein „Unterstützerbändchen“ erworben werden. Das ist wahrlich Musik für alle.

„48h Wilhelmsburg“ Fr 9.,6., 18 Uhr bis So 11.6. bis 18 Uhr, Eintritt frei