Nach lauen Mainächten sieht es an diesem Wochenende nicht aus, Jazzfreunde werden deshalb noch mal ihre dicken Jacken rausholen müssen, wenn sie ohne zu frieren auf die andere Elbseite zum Elbjazz-Festival hinüberwollen. Wieder gibt es drei Barkassen-Linien, um über die Elbe zu kommen, der schnellste Weg zu den drei Bühnen bei Blohm & Voss führt jedoch zu Fuß oder per Fahrrad durch den Alten Elbtunnel. Dort stehen wie im Vorjahr zwei Open-Air-Bühnen und die Alte Maschinenbauhalle als überdachte Bühne. Die Barkassen-Shuttles fahren vom Unilever-Haus (Standkai 1) zu den Anlegern Steinwerder und Kuhwerder bei Blohm & Voss sowie zum Hansahafen, wo in diesem Jahr das zweite Zentrum rund um das Hafenmuseum errichtet wird. Im Museum gibt es in diesem Jahr einen Spielort, der über 600 Plätze verfügt. Außerdem gibt es Konzerte auf der MS Bleichen und auf einer Open-Air-Bühne. Hansahafen und Schuppen 50a werden regelmäßig auch von einem Bus-Shuttle angefahren, der zwischen Unilever, der MS Stubnitz, Hansahafen und Blohm & Voss verkehrt.

Wie in jedem Jahr ist das Programm auch 2015 voll gestopft mit erstklassigen Musikern und Ensembles, und der Jazzfan hat wieder einmal die Qual der Wahl. Am Freitag zum Beispiel ist die deutsche Jazz-Legende Rolf Kühn mit seiner Unit zu erleben (20.30, Alte Maschinenbauhalle), Erlend Öye, Sänger der Popband Kings Of Convenience, kommt mit der Reggaeband Rainbows (22.30, Bühne Am Helgen), mit dem Vijay Iyer Trio spielt einer der herausragenden Pianisten der New Yorker Szene in Hamburg (24 Uhr, Hafenmuseum).

Am Sonnabend beginnt Elbjazz bereits um 14 Uhr. Möglich ist dann der Vergleich zwischen ein paar Ausnahme-Gitarristen. Marc Ribot aus New York ist mit seinem Power-Trio Ceramic Dog gleich zwei Mal zu hören (18.30, Hansahafen und 22.00 Alte Maschinenbauhalle), Giovanni Weiss spielt mit Django Deluxe und der NDR Bigband (20 Uhr, Alte Maschinenbauhalle), Joe Morris, ebenfalls aus den USA, ist auf der MS Stubnitz zu erleben (22 Uhr), auf der ausschließlich Avantgarde-Jazz läuft.

Spätkonzerte gibt es auch in St. Katharinen. Hier beginnen die Konzerte unter anderem mit Jacky Terrason (Sonnabend, 24 Uhr) an beiden Tagen um 22.30 Uhr. Das Rahmenprogramm ist ebenfalls umfassend. Bernd Begemann gestaltet zum Beispiel am Sonnabendnachmittag auf der MS Bleichen ein Kinderprogramm. Wer nach den Konzerten noch nicht nach Hause möchte, kann bis zum Morgen bei der Clubnacht weiter feiern und tanzen. Mojo, Golem, Nochtspeicher, Prinzenbar, Uebel & Gefährlich und der Resonanzraum im Bunker an der Feldstraße sind dabei.

Elbjazz Fr 29.5., 18 Uhr, Sa 30.5., 14 Uhr, diverse Bühnen, Kassen Unileverhaus, Strandkai 1, Blohm & Voss, Hermann-Blohm-Straße 3, Festivalticket 79 Euro, Einzeltickets Fr 49 Euro, Sa 55 Euro