Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Boateng will torgefährlicher werden

FC Bayern-Profi Jérôme Boateng träumt davon, eines Tages als Kapitän die deutsche Fußball-Nationalmannschaft anzuführen. „Es wäre für mich schon etwas Besonderes. Ich komme aus Berlin, ich habe eine andere Hautfarbe - es würde mich einfach stolz machen“, sagte der Verteidiger der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). Schon als Jugendlicher habe er von diesem Amt geträumt. Seit dem WM-Finale singt der 27-Jährige nun auch regelmäßig die Nationalhymne mit. „Das kam in Rio ganz spontan aus mir raus, das war so ein emotionaler Moment.“ Große Spiele gehe er inzwischen gelassener an. „Früher war ich brutal nervös. Als junger Spieler habe ich oft gedacht: Wenn du jetzt einen Fehler machst, ist das ganze Spiel kaputt, und du bist schuld!“, schilderte er der „SZ“. „Heute ist das anders: Jetzt ist da ein Kribbeln, eine gute Nervosität. Ich weiß dann: Ich bin wach.“ Dabei weiß Boateng durchaus auch um seine Schwächen: „Ich muss zum Beispiel deutlich torgefährlicher werden.“

Rekord mit 28.500 Fans beim Weihnachtssingen an der Alten Försterei

Das traditionelle Weihnachtssingen des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin hat am Mittwoch mit 28.500 Fans eine neue Rekordbeteiligung gefunden. Schon eine Stunde vor dem Auftakt mit der Union-Hymne war das Stadion An der Alten Försterei gut gefüllt. Bei der 13. Auflage der besinnlichen Stunden im Kerzenschein wurde am Tag vor Heiligabend der 150.000. Sänger begrüßt. Der inzwischen berühmteste Weihnachtschor Deutschlands war 2003 durch 89 Anhänger vom Club „Alt-Unioner“ begründet worden. Sie trafen sich an der Mittellinie des Stadions, um zu nächtlicher Stunde nach verkorkster Hinrunde Kraft im gemeinsamen Gesang zu schöpfen.

Zum zweiten Mal mussten in diesem Jahr die Tickets verkauft werden, weil die Alte Försterei in den Jahren zuvor bei kostenfreiem Eintritt an die Kapazitätsgrenzen gestoßen war. Begrüßt wurden am Mittwoch im Stadion auch zahlreiche Flüchtlinge, unter anderem aus Syrien und dem Iran sowie Gäste aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Österreich, der Schweiz und Frankreich.

Van Gaal poltert gegen die Presse

In Feierstimmung war Louis van Gaal nun wirklich nicht. Einen Tag vor Heiligabend rechnete der eigenwillige Trainer in einem Rundumschlag mit der englischen Presse ab. „Denkt ihr, ich möchte mit euch sprechen? Ich bin nur hier wegen der Premier-League-Regeln. Ich muss mit euch sprechen“, ätzte der 64 Jahre alte Coach auf der Pressekonferenz vor dem Premier-League-Spiel am Sonnabend bei Stoke City gegen die anwesenden Journalisten. Die Berichterstattung über seine mögliche Entlassung hatte van Gaal am Mittwoch derart in Rage gebracht. „Hat irgendjemand in diesem Raum nicht das Gefühl, sich bei mir entschuldigen zu müssen“, schimpfte der frühere Bayern-Trainer. „Ich dachte, ich bin gefeuert, als ich die Berichte las. Was glaubt ihr, was da mit meiner Frau oder Kindern passiert? Oder meinen Enkelkindern? Oder den Fans von Manchester United oder meinen Freunden?“

Sämtliche englische Medien hatten zuletzt über die Ablösung des Trainers von Bastian Schweinsteiger spekuliert, sollte am zweiten Weihnachtsfeiertag in Stoke und zwei Tage später gegen den FC Chelsea nicht die Wende gelingen. Van Gaal gab zu, dass der Tabellenfünfte nach vier sieglosen Partien und dem Aus in der Champions League sich in „keiner guten Position befindet. Aber vor vier Wochen waren wir Erster und in vier Wochen können wir dort wieder sein“, ergänzte er.

In José Mourinho steht ein möglicher Nachfolger parat, auch wenn dessen Berater Jorge Mendes Kontakt zu United in einem brasilianischen Medienbericht dementierte. Schweinsteiger fehlt van Gaal wegen seiner Drei-Spiele-Sperre weiterhin und verpasst seinen ersten Boxing Day. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft ist am Montag beim Heimspiel gegen Chelsea wieder spielberechtigt.

Marco Kurz neuer Trainer von Fortuna Düsseldorf

Der ehemalige Fußballprofi Marco Kurz) ist neuer Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Das gab der Verein am Mittwoch nach einmonatiger Suche bekannt. Die Fortuna hatte sich am 23. November von Chefcoach Frank Kramer getrennt. Seitdem war dessen früherer Assistent Peter Hermann als Interimslösung verantwortlich für die Betreuung des Profiteams der Rheinländer. Kurz hatte den 1. FC Kaiserslautern als Trainer 2010 in die Erstklassigkeit geführt. Die Pfälzer hatten ihn im März 2012 beurlaubt. Anschließend betreute Kurz von Dezember 2012 bis April 2013 den Bundesligisten 1899 Hoffenheim und danach für drei Monate (Juli bis September 2013) in der 2. Liga den FC Ingolstadt.

Greuther Fürth sanktioniert Thesker - 5000 Euro an die Kinderarche

Fußball-Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat Defensivspieler Stefan Thesker für sein Verhalten am vergangenen Wochenende bestraft. Wie die Franken am Mittwoch mitteilten, erhält der 24 Jahre alte Profi eine Abmahnung. Er wird zudem eine Zahlung in Höhe von 5000 Euro an die Kinderarche in Fürth vornehmen. Thesker war am Wochenende gefilmt worden, wie er beim Verlassen eines Clubs ausfällig wurde und mit Geldscheinen warf.

Zu warm? BVB-Fan „trainiert“ nackt im Stadion

15.57 Uhr: Ein „Flitzer“ hat am Dienstagabend das Stadion des Bundesligisten Borussia Dortmund für eigene Zwecke genutzt. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes alarmierten um 20.30 Uhr die Polizei. Und die staunte nicht schlecht über den 25-Jährigen: Denn der spielte unter Flutlicht mit sich selbst Fußball. „Dies tat er augenscheinlich so intensiv, dass ihm nach eigenen Angaben sehr warm wurde“, teilte die Polizei Dortmund am Tag danach mit. Lösung des Mannes? Er zog blank und spielte nackt weiter. Erst als er die eingetroffenen Polizisten bemerkte, beendete er sein Tun und zog sich wieder an.

Bei der Kontrolle des Mannes fand die Polizei eine Dauerkarte für BVB-Heimspiele. Allerdings stammte die aus der Saison 2014/2015 und war wohl gestohlen. Der anfänglich Nackte behauptete, das Ticket im Umfeld des Stadions gefunden zu haben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der ungebetene Gast vor Ort entlassen - mit einem Platzverweis für den Signal Iduna Park. Zusätzliche Empfehlung der Polizei: Der Mann soll von möglichen Stadionbesuchen in der Zukunft absehen - weil er nun auch ein Hausverbot des BVB hat.

Rekord-Gehalt für Özil bei Arsenal?

14.32 Uhr: Der FC Arsenal soll Mesut Özil der englischen Zeitung „The Times“ zufolge einen Rekordvertrag über 2018 hinaus angeboten haben. Pro Woche solle Özil laut dem Bericht demnächst angeblich knapp 204.000 Euro verdienen, so viel wie noch kein Spieler zuvor in der Vereinsgeschichte. Bislang erhielt der 27-Jährige Schätzungen zufolge rund 190.000 Euro pro Woche. Allerdings zögert der Mittelfeldspieler noch. „Mein Vertrag läuft noch bis 2018. Das sind zweieinhalb Jahre“, wird Özil in dem Blatt zitiert. „Es gibt keine Eile und keine Gespräche im Moment. Aber ich fühle mich in London sehr wohl und kann sagen, dass meine Entscheidung, Real Madrid zu verlassen, die richtige war.“

Barca zieht wegen Geldstrafe vor CAS

14.05 Uhr: Der FC Barcelona wehrt sich vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen eine Geldstrafe, weil Fans für die Unabhängigkeit Kataloniens demonstriert hatten. Die Uefa hatte zuletzt den Einspruch des Club-Weltmeisters gegen die Strafe in Höhe von 40 000 Euro abgelehnt, nachdem Fans beim Champions-League-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen im September katalanische Flaggen gezeigt hatten. Sie wollten damit die Unabhängigkeits-Bestrebungen der Regionalregierung unterstützen. Weil dies auch beim Champions-League-Finale im Juni in Berlin passiert war, hatte die Uefa bereits 30.000 Euro Strafe verhängt.

Hannover verpflichtet Fossum

13.36 Uhr: Die abstiegsbedrohten Hannoveraner haben in Iver Fossum den zweiten Winter-Transfer getätigt. Der 19 Jahre alte norwegische U21-Nationalspieler kommt von Strømsgodset IF und erhält „einen langfristigen Vertrag“. Zuvor hatte 96 bereits den japanischen Nationalspieler Hotaru Yamaguchi - ebenfalls „langfristig“ - verpflichtet. Beide Mittelfeldspieler sollen am 4. Januar beim Trainingsauftakt erstmals dabei sein. Laut Clubchef Martin Kind sollen noch rund drei weitere Neuzugänge kommen und helfen, den Abstieg zu verhindern. Wer Nachfolger des zurückgetretenen Trainers Michael Frontzeck wird, ist noch unklar. Eine Entscheidung an Weihnachten ist laut Bader ausgeschlossen.

Thiago will von Pep-Abhängigkeit nichts wissen

13.05 Uhr: Mittelfelspieler Thiago Alcántara sieht dem bevorstehenden Abgang von Trainer und Landsmann Pep Guardiola beim FC Bayern München gelassen entgegen. „Ich bin nicht abhängig von Pep“, erklärte der Spanier der Sport Bild. Auf die Frage, ob er im kommenden Sommer auch wechseln könnte, entgegnete Thiago: „Das ist wirklich Mist, ohne Hintergrund oder Fundament. Das macht überhaupt keinen Sinn. Wieso sollte ich Pep folgen?“

Vogel im HSV-Spiel gezeigt: Geldstrafe für Esswein

12.44 Uhr: Augsburgs Alexander Esswein muss 6000 Euro Strafe zahlen, weil er dem Schiedsrichter beim 1:0-Sieg in Hamburg einen Vogel gezeigt hatte. Esswein und der Bundesligist haben dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig. Schiedsrichter Bastian Dankert hatte die Geste in der 52. Minute nicht bemerkt, weil Esswein sich in Dankerts Rücken mit dem Zeigefinger der rechten Hand an die Stirn getippt hatte. Der Unparteiische hatte ihm lediglich wegen lautstarken Reklamierens die Gelbe Karte gezeigt.

Hecking kritisiert fehlende Streitkultur

12.28 Uhr: Dieter Hecking geht nach einer vor allem zum Ende hin enttäuschenden Hinserie seines VfL Wolfsburg selbstkritisch in die Winterpause. „In dieser Saison sind wir nicht da, wo wir sein wollten“, sagte der Coach der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Der Vizemeister und Pokalsieger der Vorsaison überwintert nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Ligaspielen auf Platz sieben. Im Pokal scheiterte der Volkswagen-Club an Bayern München.

Als Gründe für die unbefriedigende Halbserie nannte Hecking neben dem Weggang des Offensiv-Duos Kevin De Bruyne und Ivan Perisic für zusammen knapp 100 Millionen Euro Verletzungen von Leistungsträgern und eine fehlende Streitkultur im Kader. „Die Generation heute ist anders. Kritik und Konflikte untereinander sind seltener geworden“, sagte der Trainer des Jahres 2014/2015. Trotz einiger Enttäuschungen zum Ende des Jahres überwiegt bei Hecking aber die Zufriedenheit: „Es war das erfolgreichste Jahr meiner Karriere, ohne Wenn und Aber.“

Luca Toni bekommt Kirchensteuer teilweise zurück

Luca Toni zeigte sich gut gelaunt beim Verlassen des Oberlandesgerichts in München
Luca Toni zeigte sich gut gelaunt beim Verlassen des Oberlandesgerichts in München © dpa | Marc Müller

12.04 Uhr: Luca Toni bekommt von seinen Steuerberatern nach einem Urteil Kirchensteuer in Millionenhöhe erstattet, die er für seine Zeit beim FC Bayern München zahlen musste. Das entschied das Oberlandesgericht München und gab dem Italiener damit am Mittwoch teilweise recht. Seine Steuerberater sollen ihm 1,25 Millionen Euro zahlen. Einen kleineren Teil der Steuersumme, etwa 450 000 Euro, muss Toni selbst begleichen. Eine Revision gegen dieses Urteil ließ das Gericht nicht zu. Toni (38) spielte von Juli 2007 bis Dezember 2010 in München. Er behauptet, er wäre aus der Kirche ausgetreten, hätte man ihn damals ausreichend über die Kirchensteuer in Deutschland aufgeklärt.

Schuster spricht Klartext nach Kießling-Gerücht

11.20 Uhr: Für die Mission Klassenerhalt in der Bundesliga wünscht sich Trainer Dirk Schuster vom SV Darmstadt 98 eine Stärkung der Offensive. „Ich glaube, in der Defensive sind wir ganz gut aufgestellt. Offensiv könnten wir einen weiteren Qualitätszuwachs ganz gut gebrauchen, um noch etwas torgefährlicher zu werden“, sagte der Trainer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Am liebsten wäre ihm natürlich ein Spieler, „der in der Rückrunde zehn Tore macht und Sandro Wagner noch zehn auflegt“, fügte er grinsend an.

Man habe zwar volles Vertrauen in den aktuellen Kader, halte aber die Augen offen. „Ein Neuer müsste uns sportlich deutlich voranbringen, charakterlich passen und für den Verein bezahlbar sein“, sagte Schuster weiter. „Über Stefan Kießling von Bayer Leverkusen nachzudenken, wäre für uns utopisch gewesen. Wenn so ein Spieler Wechselgedanken äußert, ist er für zwei Drittel der Bundesliga hochinteressant. Wie sollte das für uns gehen?“

Stöger hat kein Mitleid mit Schiedsrichtern

10.35 Uhr: Peter Stöger wünscht sich von den Schiedsrichtern der Bundesliga mehr Nahbarkeit. „Wir hätten viel weniger Probleme mit einem Fehler, wenn man anschließend darüber reden könnte. Das ist teilweise aber nicht möglich“, sagte der Coach des 1. FC Köln der Sport Bild. Nach seiner Auffassung wäre es für die Spielleiter leichter, „wenn sie uns Trainern nicht dieses Gefühl der Unnahbarkeit vermitteln würden“.

Mitleid mit den Unparteiischen müsse keiner haben, ergänzte der 49-jährige Österreicher Stöger: „Da sind wir weit von entfernt. Niemand wird gezwungen, Schiedsrichter zu sein, und es gibt sicherlich schlimmere Aufgaben.“

Stöger und FC-Manager Jörg Schmadtke hatten in der Hinrunde in etlichen Fällen beklagt, dass die Schiedsrichter bei Begegnungen der Kölner phasenweise nicht aufmerksam genug waren. So hatte zum Beispiel ein klares Handspiel von Leon Andreasen am 18. Oktober zur 0:1-Heimniederlage des FC gegen Hannover 96 geführt. Stöger betonte, der FC habe trotz der negativen Beurteilungen „nie jemanden aktiv kritisiert“.

28.500 Union-Fans beim Weihnachtssingen

9.50 Uhr: Zum traditionellen Weihnachtssingen werden am Mittwochabend (19 Uhr) 28 500 Fans des Berliner Zweitligisten 1. FC Union im Stadion An der Alten Försterei erwartet. Erst zum zweiten Mal nach 2014 mussten die Anhänger und ihre Familienangehörigen ihre Tickets kaufen, da in den Jahren zuvor bei kostenlosem Eintritt das Stadion überfüllt war. Bereits seit Anfang November ist die 13. Auflage der Traditionsveranstaltung ausverkauft.

Der deutschlandweit beachtete riesige Weihnachtschor übt seit 2003 eine wachsende Faszination aus. Vor zwölf Jahren hatten sich 89 Anhänger des Clubs „Alt-Unioner“ illegal an der Mittellinie des Köpenicker Stadions getroffen. Sie wollten nach einer verpatzten Hinserie ihres Vereins bei Glühwein und Gesang ein wenig Kraft aus dem Gemeinschaftsgefühl schöpfen.

Online-Tickets wurden in diesem Jahr aus nahezu allen Bundesländern bestellt. Aber auch Gäste aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Österreich, der Schweiz und Frankreich werden zum Weihnachtssingen in Berlin erwartet.