Kiew. Viele schmunzelten über den ESC-Flitzer mit dem nackten Hintern. Die Wahrheit ist nicht lustig. Ihm könnte eine harte Strafe drohen.

Der lustige australische Flitzer mit dem nackten Po beim ESC-Finale ist gar kein Australier – und lustig ist sein Treiben auch nicht. Auf Twitter wurde er gefeiert, manche sahen in ihm den eigentlichen Star des Abends. „Deshalb dürfen die Australier beim ESC mitmachen“, war in einigen Tweets zu lesen.

Was die Zuschauer nicht wussten: Der Mann mit dem nackten Po unter der Australienflagge ist ein hollywoodbekannter Stalker. Er versetzt dabei auch Frauen in Angst . Noch während der Veranstaltung twitterte ein Journalist des australischen Senders SBS die Identität: Vitali S., 28, Ukrainer.

Flitzer belästigte auch Miranda Kerr und Brad Pitt

Der Mann, der beim Auftritt von Vorjahressiegerin Jamala vor ihr den nackten Hintern in die Kamera strecke, ist als Schreck am roten Teppich bekannt. Oder er sprengt Filmpremieren und sorgt für peinliche Momente bei Modenschauen. Brad Pitt, Will Smith, Supermodel Miranda Kerr sind einige seiner Opfer.

Sängerin Jamala, die sich bei ihrem Auftritt nicht aus der Ruhe bringen ließ, hatte da noch Glück: Oft krallt S. sich die Promis, versucht sie zu betatschen oder zu küssen. Er behauptet von sich, normal zu sein und kein Drogenproblem zu haben.

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ESC-Finale wohl der größte Auftritt bisher

Das ESC-Finale mit erwarteten rund 200 Millionen Zuschauern dürfte sein bisher größter Auftritt gewesen sein. Er hatte sich aber auch schon bei den Grammys 2013 in Los Angeles ans Mikro gedrängt, als Jennifer Lopez den Preis für Adele als beste Sängerin übergeben wollte. Danach wurde er zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Kurz danach tauchte der Promi-Schreck bei den Filmfestspielen in Cannes unter das Kleid von Schauspielerin America Ferrera. Es kam zwar nicht zu Ermittlungen wegen sexueller Belästigung. Aber das Maß war damit voll für den ukrainischen Fernsehsender 1plus1, für den S. ansonsten über seriöse Themen berichtet hatte: Der Sender feuerte ihn. Über 1plus1 war er bei vielen Veranstaltungen offiziell akkreditiert.

S. spricht von Liebe und Respekt für die Stars

Seine Aktionen gingen aber weiter: Kim Kardashian rückte er schon mehrfach auf den Leib, riss sie einmal fast zu Boden und versuchte, ihr im September 2016 den Po zu küssen. Bodyguards konnten ihn aufhalten, rissen ihn zu Boden. Das war bis zum ESC-Finale in Kiew seine letzte bekannt geworden Aktion.

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Nur sieben Tage vor dem Zwischenfall hatte er Model Gigi Hadid im Gedränge gepackt er und in die Höhe gehoben. Hadid reagierte intuitiv: Sie verpasste ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen und riet allen Frauen, in einer solchen Situation auch so zu handeln. Der Schlag wurde gefeiert – umso mehr nach einem Interview von S.: Mit sexueller Belästigung habe sein Verhalten gar nichts zu tun, er sei ja kein Vergewaltiger. Er tue das nur aus Respekt und Liebe zu den Stars.

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Ohrfeige von Will Smith

Diese Form der „Liebe“ beantwortete Will Smith einst mit einer Backpfeife. Eigentlich war die Situation schon bereinigt, als dem empörten Schauspieler noch die Hand ausrutschte. Mit Mikro in der Hand hatte S. den Star umarmt und dann geküsst.

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Auf Knien hat er auch Bradley Coopers Beine umarmt, bei Leonardo DiCaprio vergrub er dazu das Gesicht im Schritt. Brad Pitt entging dem Mann im Mai 2014 auf dem roten Teppich ebenfalls nicht. Gegen den Ukrainer wurde danach eine Verfügung verhängt, keinerlei Hollywood-Veranstaltungen mehr zu besuchen. Danach wurde er etwa auf Modeschauen in Paris und Mailand aktiv. Und jetzt in seiner ukrainischen Heimat.

Innenminister: Flitzer könnten bis zu fünf Jahre Haft drohen

Die Behörden dort finden auch nichts Lustiges an seinem ESC-Auftritt. Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow hat sich auf Facebook zu dem Vorfall geäußert: Vitali S., der „Idiot“, der 200 Millionen Zuschauern seinen Hintern gezeigt habe, sei von Sicherheitspersonal in der Halle festgehalten und der Polizei übergeben worden.

Am Montag werde der Mann einem Richter vorgeführt. Ihm könnten wegen „schweren Rowdytums“ bis zu fünf Jahre Haft drohen, so Awakow. S. habe angegeben, beim ESC-Finale sein Hobby als „journalistischer Provokateur“ ausgeübt zu haben. „Vorerst kann diese Schande des Landes seinem ,Hobby’ in der Zelle des Untersuchungsgefängnisses nachgehen“, schreibt Innenminister Awakow – „aber ich würde es ihm nicht empfehlen.“

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