Naturschauspiel "Supermond"

Viel Mond um nix

Ein große Vollmond, vor dem sich ein Passagierflugzeug abhebt.
Der "Supermond" wird kaum anders aussehen als sonst auch, sagt Astrophysiker Mirko Krumpe. © AFP / Adrian Dennis
Mirko Krumpe im Gespräch mit André Hatting  · 14.11.2016
Heute spielt sich am Himmel seltenes Naturschauspiel ab - der Mond kommt der Erde so nahe wie seit 70 Jahre nicht mehr. Astrophysiker Mirko Krumpe warnt allerdings vor zuviel Euphorie - mit bloßem Auge lasse sich die Veränderung fast nicht erkennen.
Der Vollmond, der heute nacht am Himmel aufgeht, ist, so hört man, ein ganz besonderer - ein "Supermond". Weil er der Erde besonders nahe kommt, wird er größer als sonst sein. Auf ein außergewöhnliches Spektakel dürfe man trotzdem nicht hoffen, sagt Mirko Krumpe vom Leibniz -Institut für Astro-Physik in Potsdam.

Effekt des Ereignisses ist klein

Der Effekt des Ereignisses sei relativ gering, sagt Krumpe im Deutschlandradio Kultur. Im Vergleich zu einem normalen Mond werde der heutige nur sieben Prozenzt näher und 15 Prozent heller sein. "Das Auge kann das eigentlich gar nicht wahrnehmen." Zur Beobachtung seien Sternwarten geeignet. "Aber selbst dort ist das nicht sehr auffällig, weil der Effekt halt wirklich so klein ist."

Für Wissenschaft nicht interessant

Die Bezeichung "Supermond" sei durch einen Astrologen in den 70er-Jahren geprägt worden und in den letzten Jahren bei Hobby-Astronomen und in der Presse populär geworden. In der Astrophsyik selbst gebe es den Begriff hingegen gar nicht. Auch das Himmelsereignis als solches sei für die Wissenschaft nicht übermäßig interessant, so Krumpe. "Es ist einer von vielen Vollmonden".

Hören Sie hier das Interview mit Ingo Fietze über den Vollmond und seine Auswirkungen auf Psyche und Schlaf. Welche Bedeutung der Mond in der Literatur hat, beschreibt Joachim Kalka in seinem Feature.

Mehr zum Thema