80 Millionen Dollar erwartet Munchs "Der Schrei" wird versteigert

New York · Eine Version von Edvard Munchs Meisterwerk "Der Schrei" soll versteigert werden. Ein norwegischer Sammler gibt das Werk bei Sothebys in die Auktion. Schätzwert: 80 Millionen Dollar.

 Eine Variante von Edward Munchs Gemälde "Der Schrei" hängt im im Munch-Museum in Oslo.

Eine Variante von Edward Munchs Gemälde "Der Schrei" hängt im im Munch-Museum in Oslo.

Foto: dpa, DB Munch Museum Oslo

Eines der berühmtesten Gemälde der Welt soll in New York versteigert werden: Edvard Munchs "Der Schrei" kommt am 2. Mai bei Sothebys unter den Hammer. Die Auktionshaus hat für das expressionistische Meisterwerk einen Schätzpreis von 80 Millionen Dollar (60 Millionen Euro) angesetzt. Das Bild ist eines von vier Versionen des "Schreis", die der Norweger Munch ((1863-1944) zwischen 1893 und 1910 malte. Es gehört dem norwegischen Sammler Petter Olsen. Zwei der Gemälde sind die Prunkstücke im Munch-Museum in Oslo, ein drittes hängt in der norwegischen Nationalgalerie.

 Das Bild, das versteigert werden soll, ist eines von insgesamt vier Gemälden gleichen Namens und mit dem gleichen Motiv. Es ist das einzige, das sich in Privatbesitz befindet.

Das Bild, das versteigert werden soll, ist eines von insgesamt vier Gemälden gleichen Namens und mit dem gleichen Motiv. Es ist das einzige, das sich in Privatbesitz befindet.

Foto: dpa, Sothebys

Das jetzt zur Versteigerung kommende Gemälde ist laut Sothebys 1895 entstanden und soll vor der Auktion erst in London und dann in New York ausgestellt werden - zum ersten Mal überhaupt. Petter Olsen hat es von seinem Vater Thomas bekommen, der Freund, Nachbar und Förderer Munchs gewesen sei. Sothebys nannte das Bild eines der wichtigsten Kunstwerke, das noch in privater Hand sei. In seiner Bedeutung und Popularität werde "Der Schrei" höchstens noch von der Mona Lisa übertroffen.

"Der Schrei" zeigt eine schreiende, die Hände an den Kopf schlagende Figur auf einem Pier, im Hintergrund sind Spaziergänger und Boote auf dem Wasser zu sehen. Es ist in kräftigen expressionistischen Farben gehalten. Aus den beiden Osloer Museen wurden schon zwei "Schreie" gestohlen: 1994 - ausgerechnet zu Beginn der Olympischen Winterspiele in Lillehammer - und 2006. Die Bilder wurden später aber unbeschadet wiedergefunden.

"Ich habe mein ganzes Leben mit diesem Werk gelebt und seine Kraft und Energie sind mit der Zeit nur noch stärker geworden", zitiert das Auktionshaus den Sammler. "Jetzt jedoch scheint die Zeit gekommen, dem Rest der Welt die Chance zu geben, dieses bemerkenswerte Werk zu besitzen und zu bewundern." Sein Vater habe es von Munch bekommen, wie auch viele andere Bilder. "Er hatte immer gehofft, das seine Sammlung Munch noch bekannter macht." In dieser Tradition soll mit dem Versteigerungserlös ein neues Museum auf Olsens Gut Ramme Gaard bei Vestby erbaut und im nächsten Jahr eröffnet werden.

Munch wäre im Dezember nächsten Jahres 150 Jahre alt geworden. Vor gut 100 Jahren hatte er in Hvitsten bei Vestby ein Anwesen gekauft und dort einige seiner wichtigsten Werke gemalt. Sein "Schrei" wurde unzählige Male kopiert - von begeisterten Kunststudenten oder auch nicht ganz ernst gemeint von Comiczeichnern. So brachte es auch eine Version mit Familienvater Homer von den "Simpsons" zu Internetberühmtheit.

(dpa)
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