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Dschungelcamp-Tag 14: Super-Zanka versus Ätze-Florian

Foto: RTL

Dschungelcamp, Tag 14 Loth für die Welt

Ein Tag, so dunkel wie die Augenlider der letzten, großen Dschungeldiva: Kader ist raus. Es ist schlimm, es ist tragisch, es gibt keinen Trost.

Wahlbetrug! Wahlbetrug allerorten! Nur so ist es zu erklären, dass man sie uns genommen hat. Zeternd will man sich im frischen Trauerschock Schuhcreme, Nuss-Nougat-Aufstrich oder hastig angedickte Chia-Samen auf die Augenlider schmieren, freilich eine sinnlose Übersprungshandlung, die sie uns nicht zurückgeben wird: Kader ist raus. Angeblich, weil die patente Pandadarstellerin weniger Anrufe bekommen haben soll als Kicker-Icke. Einzige Erklärung: Drei bis fünf Millionen Wähler haben illegal einen zweiten Telefonanschluss registriert. I will look into it.

Nichts kann uns jetzt mehr trösten. Nicht Marcs neuerliche Sätzes, gesproken in sein Spaßsprache: "Florian sieht so enerdscheddisch aus!" Nicht die Dschungelprüfung, in der Florian und Icke in einer Nussschale über den Tümpel schippern müssen, freilich eine hübsche Anspielung auf den zu einem Däumling geschrumpften Nils Holgersson, der bei seinen Abenteuerreisen ebenfalls in einem solchen Kleinstpersonen-Behelfsbötchen einen See überqueren musste.

Allerdings verfügte sein ihn begleitender Hamster über bessere Einweiser-Qualitäten als der abermals völlig verzichtbare Icke. Florian trägt nämlich einen Haken an seiner Helmoberseite, den er in verschiedene Ringe einfädeln muss, wobei ihm sein kleiner Kamerad idealerweise mit Manövriertipps helfen sollte. Das klingt dann so: "Wieder daneben! Jetzt hast du ihn fast gehabt, leck mich doch am Ärmel! Gibt's doch janich! Na-HAAA! Ja, nein - ach, daneben." Plumps, landen beide noch in der fauligen Brühe. Einen kargen Stern bringen sie nach Hause. Ein echter Kentersieg. Und Florian fragt Icke mit ersterbender Stimme: "Kannst du mir mal erzählen, wie sich Erfolg überhaupt anfühlt?"

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Dschungelcamp-Tag 14: Super-Zanka versus Ätze-Florian

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Also heißt es: weiter darben. "Ich könnte alles auffressen, sogar Hanka", bekennt die hungernde Kader. "Sie schmeckt bestimmt zäh, aber auch sie würde ich heute essen." Womit sie nicht nur etwas gegen ihren Hunger, sondern auch für die Campharmonie getan hätte.

Hanka verwandelt sich nämlich mal wieder ganz ohne Telefonzelle in ihr Superhelden-Alter-Ego Zanka, besondere Fähigkeiten: Nervenzersetzende Jamma-Strahlen und lähmende Dünste - vergleiche auch ihr Kampfcredo: "Ich bin ja kein Furz, den man einfach wegwedelt." Nur Elastoman Florian hat noch genug zusammengescharrte Restenergie, um es mit seinen gefürchteten Ätzesätzen mit ihr aufzunehmen: "Du gehst auf die 50 zu und benimmst dich wie eine Zwölfjährige."

Eisig wie ein tiefgekühlter Botox-Shot

Was dann folgt, ist eine schrecklich kleinbürgerliche, enervierend banale Zänkerei, für die man wirklich nicht extra den Fernseher einschalten muss, weil man sie mit einem handelsüblichen Hörrohr problemlos jeden Abend durch die Wand beim Nachbarn erlauschen kann - irgendwas mit einem Messer, das stumpf ist oder eventuell auch nicht. Hanka ist noch unleidiger als sonst, was sie - so originell wie eine Mario-Barth-Nummer - auf ihre aktuelle Menstruation schiebt. Wir erinnern uns: Die Regels sind de Regels, wir must them halten. Und die Regel ist eben die Regel, they must sie aushalten. Am Ende sitzt Hanka schmollend im Wald und spricht mit einer Wurzel und einem Stein: "Hast du wieder keine Freunde gefunden, Hanka." Fast hofft man, Knörzel und Felsi würden ihr antworten: "Selber schuld, alte Motzerella!", so weit zermürbt ist man geistig schon selbst.

Dann schreit Hanka, dass sie die Anschreierei nervt, ein Klassiker aus dem Neuröschen-Spiegelkabinett. Hanka findet nämlich: "Unter Freunden teilt man sich das anders mit." Darauf Florian, eisig wie ein für knittrige Zeiten tiefgekühlter Botox-Shot: "Wir sind doch keine Freunde."

Liebe fehlgeleitete Anrufer: Gewöhnen Sie sich schon mal dran, das ist jetzt der neue Umgangston im Camp. Denn Kader, um nochmal schmerzend den Dolch in der klaffenden Wunde zu drehen, Kader ist raus. Was uns bleibt, ist die Erinnerung an ihren finalen Subtilstflirt: "Ich habe gar keinen Hintern mehr, guck mal Marc, fass mal an", klimpert sie mit Kastagnetten-dicken Wimpern, und Marc zeigt mit beherztem Griff sogleich einen connaisseurhaften Backenquetscher. "Ich denke, das wird schwer mit Beziehungs, ich bin ein bisschen mehr old geworn", wird er später im Dschungeltelefon über seine aktuelle Emo-Befindlichkeit reden. Geht uns aktuell und für die restlichen zwei Tage ganz genauso.