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Dschungelcamp-Tag 15: Der Schlichter und sein Hänka

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Dschungelcamp, Tag 15 Der Schlichter und sein Hänka

Ick-Ick-Hurra, der Dunnemals-Weltmeister muss dann doch noch seinen Rucksack packen. Die Restkräfte schleppen sich mit letzter Kraft ins Finale - wer bekommt heute "de Krohn"?

Kaderlos durch die Nacht, spür', was unsachgemäßes Zuschauervoting mit uns macht. Unter pausenlosem Absingen dieses nur minimal holpernden Protestliedes würde man sich gerne auch an Tag zwei nach dem Unsagbaren noch irgendwo festketten, um gegen diese eklatante Fehlentscheidung zu protestieren. Aber auch alleine die Bilder von Kaders Auszug zeigen, was das Camp mit ihr verloren hat, denn ihr Gala-Abgang bot noch einmal das ganze Repertoire der stets zwischen Schussel und Schickmadame mäandernden Pandarine.

Zuerst findet sie den Dschungelausgang nicht und muss im Sprechkabuff nach dem Weg fragen. Dann ruft sie den Hinterbliebenen von der Brücke ein letztes Lebewohl zu: "Hanka! Thomas! Jens! Tschüüüühüüüss!" Jens freilich war da schon längst ausgezogen. Und schließlich haut sie, im Versace-Schaumbad versunken, noch ein paar ihrer typischen Kader-Sentenzen raus: "Ich stinke aus allen Löchern. Mich haben im Dschungel alle Tiere geküsst, geleckt, aber auch auf mich gepisst." Eventuell gibt es da also noch unveröffentlichtes Schnittmaterial, das durchaus interessieren könnte.

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Dschungelcamp-Tag 15: Der Schlichter und sein Hänka

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Kaders Begleitperson schließlich steht Gina-Lisas Manager in Sachen Flamboyanz wenig nach, was noch einmal dringend den Wunsch nach einer Camp-Sonderedition verstärkt, bei der die mitreisenden Personen statt der sogenannten Stars in den Dschungel verfrachtet werden. "Meine Brüste sind größer als mein gesamtes Wesen", klagt sie ihm ihr Abmagerungsleid, doch man darf zuversichtlich sein, dass Kader auch die tektonisch gefährliche Busenproportionsverschiebung überstehen wird: "Wenn man Hanka überlebt, ist man immun gegen den Rest der Welt."

"Last woman in the camp!"

Tatsächlich zeigte sich Hanka, immerhin bei Kaders Rauswurf als Camperin mit den zweitwenigsten Anrufen angezählt, schon direkt nach der Verkündung eher trampelig. Kaders Leib war noch warm, da trompetete die Davongekommene schon: "Ich glaub's nicht, ich bin die letzte Frau im Camp. Heute bin ich wirklich mal stolz. Last woman in camp!" Allzu transparent hielt sie ihre Mitcamper außerdem über den aktuellen Verlauf ihrer Menstruation und der damit einhergehenden Stimmungstrübung auf dem Laufenden - klassischer Fall von zu intensivem Informationsfluss: "Ich bin heute noch leicht im Modus."

Auch wenn Florian bis jetzt noch in keiner offiziellen Dschungelprüfung glänzen konnte, gebührt ihm die Krone aka De Krohn vielleicht ja schon für seine stoische Haltung gegenüber Hankas diversen Überschwappern. "Hanka zu begreifen ist für mich, glaube ich, zu schwierig", bekennt er im Dschungeltelefon. Und weil er Streiten zu anstrengend findet, entschuldigt er sich bei ihr für die Messer-Zänkereien vom Vortag, auch wenn er in diesem Fall eventuell gar nicht der Schuldige war. Der Schlichter und sein Hänka, wie Marc, der alte Dürrenmatt-Liebhaber, sagen würde.

Überraschend präsentiert Hanka dann kurz vor dem Finale eine weitere Schrullenvariation: Plötzlich muss sie, wenn sie sich bei den anderen absichert, ob eine Sache wirklich sauber ist, drei Mal nachfragen und kann keine andere Antwort akzeptieren als "hundert Prozent". Wenn sie den mit Geschirr hantierenden Florian befragt, klingt das dann so:

Hanka: "Zu wie viel Prozent sind deine Hände clean?"

Florian: "Zu hundert Prozent."

Hanka: "Zu wie viel Prozent sind deine Hände clean?"

Florian: "Zu hundert Prozent."

Hanka: "Zu wie viel Prozent sind deine Hände clean?"

Florian: "Zu hundert Prozent."

Alles zum letzten Mal

Schier ausufernd werden ihre Triple-Verhöre, als sie versehentlich ihr Bohnengefäß im Dschungeltelefon vergisst, wo die anderen es also theoretisch kontaminiert haben könnten. Das schreit nach der panischen Inquisition! "Zu wie viel Prozent warst du nicht an meiner Essensschale?", werden Florian, Icke und Marc hintereinander dreifach befragt, artig geben sie ihre Prozent-Antworten, und man will zu Hause - der Dschungel bringt bizarre Seiten an einem hervor - schon wieder ein Helene-Fischer-Lied anstimmen: "Ich will alles oder gar nichts / will hundert Prozent / Kann es sein, dass dieser Wahnsinn / uns irgendwann trennt?" Jo, gut möglich.

Oder, anderes Lied, gleiche Hanka: "Nur wer den Wahnsinn liebt / der kann mit dir leben". Zum Beispiel, wenn sie wortreich den durchaus simplen Umstand erklärt, dass morgen der letzte Tag im Dschungel anbricht: "Heute ist die vorletzte Nacht, morgen ist die letzte. Heute machen wir alles zum letzten Mal. Heute ist es das letzte Mal Abendbrot mit Reis und Bohnen. Heute ist die vorletzte Nacht. Thomas, morgen ist die letzte Nacht, freust du dich?"

Fast könnte man meinen, Marc meldet sich auch darum so gerne zur Dschungelprüfung, weil er dem Irrsinn dann für eine kleine Weile entkommen kann. Tatsächlich muss er schon wieder ran, so ganz begeistert ist er dieses Mal nicht, zumal seine Mitcamper klargemacht haben, dass sie von ihm ordentlich Sterne erwarten. "But when they glauben an mir, datt gives mir viel Kraft."

Für die Prüfung namens "Kanalverkehr" muss er in ein System aus Wasserkammern hinabsteigen - nicht so tragisch, es ist gerade eh kein schönes Wetter im australischen Busch. "Down there, it's worse", sagt Marc, eine alte Stripperweisheit. "Was ist das Schlimmste, das dich da unten erwarten könnte?", fragt Sonja Zietlow zum Abschied, und Marc gewährt einen Einblick in seine tiefe, dunkle Seele: "Buchstabieren deutsch."

Alle Sterne geholt

Glücklicherweise hat er es im Untergrund dann doch nur mit Kröten, Aalen, einem Alligator und einer gut gebutterten Plexiglasröhre zu tun, souverän holt der Alleinernährer alle Sterne. "Da hätte ich mir so in die Hose geschissen", lobt ihn Icke, und schön langsam hätte man wirklich gerne mal ein Tortendiagramm dazu, wie viele seiner raren Sätze direkten Fäkalbezug haben. "Damit hast du deinem ganzen Hiersein einen schönen Abschluss gegeben", sagt Hanka zu Marc im Duktus eines fidelen Beerdigungsredners, das klingt ganz so, als wolle sie ihn ganz gerne vor dem Finale noch aus dem Dschungel komplimentieren.

Tatsächlich dürfte Marc, der klaglose Prüfungsyogi, der heißeste Königsanwärter sein. Fände er auch ganz gut, immerhin habe er schon viele "Saken" in seinem Leben gewonnen, "viele Preises von Musik", will jetzt aber unbedingt "die Krohn". Icke jedenfalls kann ihm diesbezüglich nicht mehr gefährlich werden, die sprechende Sitzschwiele wird im Halbfinale rausgewählt.

"Alles, was wir hier gekämpft for, comes to an Ende", liefert Marc auf der Zielgerade noch einmal frischen Radebruch, und "gekämpft" klingt bei ihm lustigerweise wie "gecampt." Es sind die kleinen Dinge, an denen man sich jetzt noch freuen kann, es reicht jetzt aber auch wirklich mit der diesjährigen Dschungelposse, dauert gefühlt ja schon ewig. Und ewig, weiß nicht nur Helene Fischer, "ewig ist manchmal zu lang".

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