Sinnsuche:Was Karma wirklich bedeutet

Buddhistentreffen im Allgäu

Eine Verkäuferin arangiert beim Buddhistentreffen im Allgäu ihre Buddha-Statuen zum Verkauf. (Archivbild)

(Foto: dpa)

Viele machen mit dem Zauberwort Werbung, aber was heißt der Begriff eigentlich? Und wie kann man sein Karma beeinflussen?

Karma kann heute alles sein, vor allem ist es ein Begriff mit mobilisierender Wirkung. Ein amerikanischer Automobilhersteller preist etwa den "Fisker Karma" als erstes elektrisches Luxusmobil mit Reichweitenverlängerung an - "mit der Freiheit aufzuladen oder aufzutanken". Es geht hier also um elegante Beschleunigung, um eine ressourcenschonende Art und Weise durchs Leben zu kommen, um den neuesten Hype. Aber was, bitteschön, hat das mit Karma zu tun?

Relativ wenig, genau betrachtet, aber mit dem Zauberwort machen auch andere Werbung: eine Drohne von GoPro heißt so, ein Jazzalbum von Pharoah Sanders und ein Abschiedslied von Alicia Keys. "Ich glaube an Karma und Schicksal. Alles in deinem Leben steht schon vorher fest", sagte Madonna einmal in einem Interview. Und rührt damit zwei Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören.

Was hat es aber wirklich mit diesem Begriff auf sich, was bedeutet Karma? In der altindischen Sprache des Sanskrit bedeutet Karma einfach nur, dass alles Ursache und Wirkung hat. Nicht nur jede Handlung, sondern auch jedes Wort und jeder Gedanke hat nach dieser Überlieferung ein karmisches Potenzial.

Im Buddhismus kann Karma vieles zugleich sein, für den Dalai Lama etwa ist es das Prinzip, das uns alle in diesem Daseins-Kreislauf auf dieser Erde gefangen hält, weil wir mit jeder Handlung, ob gut oder böse, neues Karma schaffen. "Manche Menschen missverstehen das Konzept vom Karma", erläutert der Dalai Lama in seinem Buch "Der Weg zum Glück". "Sie interpretieren die Lehre so, als sei alles vorherbestimmt, als gäbe es nichts, was der Einzelne daran ändern könnte. Der Ausdruck Karma oder Handlung steht für eine aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse in unseren eigenen Händen liegen."

Aber wie wirkt sich individuelles Handeln auf das Glück des Einzelnen aus? Und - die wichtigste Frage für viele Sinnsuchende - wie kann man sein Karma positiv beeinflussen, wenn überhaupt? Eine Möglichkeit gehört nicht nur zu den Lehrsätzen des Buddhismus, sondern steht auch in der Bibel: Man kann etwas für sich tun, indem man anderen hilft.

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