St. Tönis Programm: Jetzt auch Kultur in der Kirche

Das neue Programm vom Stadtkulturbund ist da. Erstmalig gibt es Auftritte im Evangelischen Gemeindezentrum.

Schauspieler Ralf Bauer wird wohl auch in St. Tönis Frauenherzen höher schlagen lassen.

Schauspieler Ralf Bauer wird wohl auch in St. Tönis Frauenherzen höher schlagen lassen.

St. Tönis. Die 450 Abonnements sind längst weg. „Die werden vererbt“, sagt Peter Siegel, Vorsitzender des Stadtkulturbundes Tönisvorst. Die Warteliste sei sehr lang. Entsprechend ist der Druck hoch, die treuen Fans wieder mit einem hochkarätigen Programm zu begeistern. Wer nicht zu den glücklichen „Erben einer Dauerkarte“ gehört, muss an sechs Abenden von Oktober bis März wortwörtlich nicht in die Röhre gucken.

Peter Siegel (l.) vom Stadtkulturbund hat mit Bürgermeister Thomas Goßen das abwechslungsreiche Programm vorgestellt.

Peter Siegel (l.) vom Stadtkulturbund hat mit Bürgermeister Thomas Goßen das abwechslungsreiche Programm vorgestellt.

Je Veranstaltung gehen 100 Karten in den freien Verkauf. Außerdem locken noch acht Sonderveranstaltungen in das Forum Corneliusfeld. Und erstmals gibt es vier Konzerte und eine ´Lesung mit Musik im intimen Rahmen des Evangelischen Gemeindezentrums an der Hülser Straße. Ein Überblick.

„Die Idee Veranstaltungen in einem kleineren Rahmen durchzuführen, hatten wir schon länger“, sagt Peter Siegel. Jetzt ist mit der Evangelischen Kirche ein passender Partner gefunden worden. Es wird ein Programm präsentiert, dass sich dem besonderen Ambiente anpasst. So gibt es Musik in Minimalbesetzung zu hören. Bei „Harp goes Pop“ beispielsweise verspricht die Harfenisten Ulla van Daelen Klänge von Bach bis Coldplay. Unterstützt wird die Musikerin, die unter anderem schon mit dem WDR-Rundfunkorchester gespielt hat, von Urs Fuchs (Bass und Percussion).

Bei dem bekannten Theater- und Filmschauspieler August Zirner steht neben Melodien auch Sprachkunst im Vordergrund. Er liest aus dem bezaubernden Roman „Der kleine Prinz“ und spielt auch zu den Zeichnungen von Antoine de Saint-Exupérty auf der Querflöte. Unterstützt wird er von Kai Struwe, der auch bei Spaßmacher Helge Schneider den Bass spielt. Heinz Hox aus St. Tönis (Akkordeon und Klavier) begleitet an einem Abend die US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin Brenda Boykin, die mit „Songs of Freedom“ Lieder der Bürgerrechtsbewegung auf die Bühne bringt. „Götterspeise“ ist der Name der Konzert- und Lesereihe in der Kirche. Was das bedeuten soll, erklärt Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch: „Der Name sollte nicht banal sein.“ Hinter Götterspeise stecke, dass Kultur „wie Nahrung für die Seele ist.“

Beim über Jahre bewährten Abo-Programm fällt auf den ersten Blick auf, dass die beiden Sonnyboys der 90er-Serie „Gegen den Wind“ sicher auch einige Frauenherzen in St. Tönis höher schlagen werden lassen. Ralf Bauer kommt im März 2018. Im Schauspiel „Gut gegen den Nordwind“ trifft er als „Leo“ im Internet auf „Emmi“ (Ann-Cathrin Sudhoff ). Nach der Romanvorlage von Daniel Glattauer entwickelt sich eine Geschichte, die Sehnsucht und Charme verspricht. Einen Monat später ist Hardy Krüger jr. in „Arthur und Claire“ zu sehen. In der Komödie dreht sich alles um zwei Selbstmordkandidaten, die zufällig in einem Hotel in Amsterdam aufeinandertreffen. Die Abo-Reihe startet Anfang September mit einer Komödie „Dinner für Spinner“, bei der unter anderem Komiker und Schauspieler Tom Gerhardt mitspielt. Nicht fehlen darf natürlich auch das Neujahrskonzert im Januar. Das kommt auch in der Kategorie Sondervorstellungen mit einem Zusatzkonzert vor.

Im Mai und Juni spielen schwarzer Humor und spitze Bemerkungen eine große Rolle im Forum. Dann kommen die Kabarettisten Jürgen Becker (Stichwort: Mitternachtsspitzen) und Torsten Sträter. Außerdem gibt es etwa ein Musical für die ganze Familie („Ritter Rost und das Gespenst“) sowie das Musik-Quatsch-Duo Ass Dur zu sehen. „Es ist uns wichtig, dass wir ein Programm bieten, dass für jeden Geschmack etwas bietet“, sagt Peter Siegel vom Stadtkulturbund. Ein großer organisatorischer Aufwand, der im nächsten Jahr nicht kleiner wird. „Diese Spielzeit ist eine Generalprobe. In der nächsten feiern wir unser 25-jähriges Jubiläum“, sagt Siegel.

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