Träume sind sehr wichtig für mich. Die beunruhigenden, verstörenden sehe ich als Warnung. Sie weisen mich auf eine Bedrohung hin, die hinter der Traumoberfläche liegt. Die schönen, positiven Träume sind für mich Ansporn. Als Kind habe ich zum Beispiel oft davon geträumt, vor einer riesigen Menschenmenge zu stehen, inmitten eines Lichtermeeres. Ein schöner, motivierender Traum!

Als Kind habe ich besonders intensiv geträumt. Ich hatte in meinen Träumen häufig besondere Fähigkeiten, wie die Superhelden in den Comics. Ich konnte fliegen und war extrem stark, ich konnte jeden fertigmachen, der mir etwas Böses wollte. Eine tolle Vorstellung, denn die Realität sah anders aus. Ich habe in meiner Familie und in meinem Wohnviertel Gewalt und Missbrauch erlebt, war als Kind und junge Frau sehr unsicher, voller Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel, bis zum Selbsthass. Solche negativen Erfahrungen haben mein Leben lange geprägt – Gewalt, Sucht, Selbstmordgedanken. Diese Wirklichkeit gewordenen Albträume habe ich in meinen Liedern verarbeitet. Gerade für Frauen ist es wichtig, sich in solchen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Deshalb beschäftige ich mich heute mehr mit den positiven Aspekten meines Lebens. Ich konzentriere mich darauf, was jetzt ist und was ich trotz meiner Vergangenheit erreicht habe. Und darauf, wie ich mit den Herausforderungen und unangenehmen Erfahrungen, die kommen werden, umgehen will.