In Turin ist während eines Public Viewings zum Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid eine Panik ausgebrochen. Laut Medienberichten seien mehr als 1.500 Menschen verletzt worden, als Fans des italienischen Clubs unvermittelt von dem zentralen Platz San Carlo weggerannt seien. "Es war eine Nacht des Chaos und der Verletzten", hieß es bei der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Viele seien im Gedränge gestürzt oder umgerissen worden. Die meisten seien leicht verletzt, vor allem mit Schnittwunden. Es gebe aber auch bis zu acht Schwerverletzte. "Sie schrien und drängelten, es begann eine allgemeine wilde Flucht", beschrieben Augenzeugen die Szenen auf der Piazza. Bürgermeister Renato Saccone sagte, dass Menschen immer noch nach Verwandten oder Bekannten suchten.

Berichte über Angst vor einer Bombe

Der Polizeipräsident von Turin teilte mit, möglicherweise habe ein Knaller die Panik ausgelöst. Die Turiner Zeitung La Stampa berichtete von umgefallenen Absperrungen. Zeugen hätten auch einen Knall gehört. In anderen Berichten hieß es, jemand habe einen schlechten Scherz gemacht und "Bombe" gerufen. Die Panik sei nach dem dritten Tor für Real Madrid ausgebrochen.

Auf dem Platz waren etwa 30.000 Menschen, um das Spiel ihres Heimatclubs zu verfolgen. Juventus verlor gegen Madrid mit 1:4. Die Polizei war vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. "Ich bin erschüttert, es erinnerte an die Katastrophe von Heysel", sagte ein Fan der Nachrichtenagentur Ansa. Beim Finalspiel des Europapokals der Landesmeister am 29. Mai 1985 zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Heysel-Stadion in Brüssel waren 39 Menschen gestorben.