Im Märchen eine der besten Rollen, im echten Leben irgendwie Banane: Die Rede ist von der Rolle des Prinzen. Erzogen im Bewusstsein seiner großen Bedeutung, hat ein Prinz meist keinerlei Macht, auf der anderen Seite aber auch nicht die Möglichkeit, ein stinknormales Leben zu führen. Und König werden ohnehin nur die wenigsten. Wohin diese Schizophrenie führt, kann man beobachten: am operettenhaften Sonderling Prinz Philip, am Unsympathen Prinz Albert, am Rowdy Prinz Ernst August von Hannover oder am ewigen Saubermann Prinz William. Schlimmstes Beispiel einer verunglückten Prinzenrolle ist der thailändische Prinz Maha Vajiralongkorn, gerne auch "Prinz Protz" oder "Prinz bauchfrei" genannt, der es zwar geschafft hat, tatsächlich König zu werden – aber seinetwegen soll Facebook zig Seiten sperren, damit seine Untertanen in Thailand bloß nicht mitbekommen, wie peinlich er sich in seiner Wahlheimat Bayern aufführt.