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Ehrlich Brothers: Die XXL-Magier aus Herford

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Geduldiges Anstehen vor der Münchner Olympiahalle für die Zaubershow der Ehrlich Brothers.
Geduldiges Anstehen vor der Münchner Olympiahalle für die Zaubershow der Ehrlich Brothers. © hangenfoto

Die Ehrlich Brothers verzauberten am Sonntag mit zwei Vorstellungen ihrer neuen Show „Faszination“ die Münchner Olympiahalle.

München - Knapp ein Dutzend Lastwagen für eine Show in der Münchner Olympiahalle. Der Mammut-Aufwand wirkte ungefähr so, als würde diese Woche das Space Shuttle vom Oberwiesenfeld abheben. Doch hinter dem gigantischen Fuhrpark steckte nicht die Nasa – sondern die Ehrlich Brothers, die Zauber-Astronauten aus Herford, quasi Siegfried und Roy ohne Tiger.

Die XXL-Magier legten in München zwei spektakuläre Vorstellungen hin, mit 2000-PS-Monstertruck und fortgezauberten Schwiegermüttern. „Faszination“, ihr neues Programm, ist ein unterhaltsamer Mix aus durchgeknalltem Kindergeburtstag und einer Art magischem Stadionrock.

Wie soll man Andreas und Christian Reinelt beschreiben? Vielleicht so: David Copperfield zu zweit, ohne Claudia Schiffer. Oder Hightech-Houdini. Wer hier nicht fasziniert zuschaut, der hat das Staunen längst verlernt. Gleich am Anfang schrumpft Andreas seinen Bruder dank neuartigem „Superhelium“ zur Handpuppe – und verlängert ihn auf der Streckbank wieder. Später verwandelt sich ein Spielzeuglaster, Simsalabim, in einen acht Tonnen schweren und brüllenden Monstertruck. Davon träumen kleine Buben, wenn sie abends nicht einschlafen können. Wovon Ehemänner träumen: Die Ehrlich Brothers lassen Schwiegermütter verschwinden. Allerdings tauchen die Damen dann mitten in der bestens gefüllten Halle Prosecco-beschwingt wieder auf, hier stößt die Zauberkunst an ihre Grenzen.

Die beiden lässigen Typen mit den Stachelfrisuren präsentieren ihre Wunder so charmant und bodenständig („Wat war dat?“), dass man sich gar nicht sattsehen mag an Chimäre und Illusion. Und die Frage aller Fragen bleibt wie immer unbeantwortet: Verdammt, wie machen die das bloß? Ist der Boden unter dem Podest, aus dem der Monstertruck wächst, womöglich verspiegelt? Darüber können Zauberfans jetzt noch tagelang rätseln. Oder gleich bis 20. Januar 2018 – wenn es in München wieder heißt: Hex in the City.

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