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Münchner Chef-Profiler jagt Nürnberger Rotlicht-Mörder

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Jetzt zieht die Nürnberger Polizei alle Register, um den zweifachen Prostituierten-Mörder dingfest zu machen. Ein Münchner Profiler soll den Mörder fassen.

Nürnberg/München - „Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, bestätigte Polizeisprecher Michael Petzold der tz. Unterstützung bekommt die Nürnberger Soko jetzt auch aus der Landeshauptstadt: Alexander Horn, einer der besten Profiler Deutschlands, hat sich die beiden Mordfälle schon angeschaut.

Kriminalhauptkommisar Alexander Horn vom Polizeipräsidium München
Kriminalhauptkommisar Alexander Horn vom Polizeipräsidium München ist in die Nürnberger Ermittlungen eingebunden. © dpa

Der Chefprofiler beim Polizeipräsidium München wird immer dann in Ermittlungen eingebunden, wenn es gilt, die Psychologie eines Täters einzuschätzen. Dabei geht es um mögliche Motive genauso wie um die Begehung einer Tat, die wiederum Rückschlüsse auf den Täter zulässt. Ist der Verbrecher getrieben von Hass, Habgier, von Sadismus, hat er sexuelle Vorlieben oder geht es um Machtausübung über Frauen oder gar um Rache? Profiler Alexander Horn und sein Team versuchen, dazu Antworten zu finden, die im Idealfall zum Mörder führen.

Die mysteriöse Mordserie hatte am 24. Mai begonnen. Kurz vor Mitternacht hatte die Polizei eine Rumänin (22) tot in einem brennenden Apartment gefunden. Die Beamten sahen sofort, dass die junge Frau, sie nannte sich Yenna, gewaltsam zu Tode gekommen war. Wenige Tage später, am 5. Juni, musste eine weitere Prostituierte sterben. Miyoko, wie sie sich nannte, wurde ebenfalls in ihrem gemieteten Apartment gefunden. Sie kam auf ähnlich gewaltsame Weise ums Leben wie die Rumänin. Bei beiden Frauen wurde Gewalt gegen den Hals als Todesursache bestimmt. Zudem wird spekuliert, dass Miyoko und Yenna gefesselt waren.

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Die Soko Himmel, benannt nach dem Namen auf dem Klingelschild, wurde daraufhin von zehn auf 30 Beamte aufgestockt. Neben der Expertise des Profilers Alexander Horn setzt die Kripo auch auf die Auswertung von Handydaten. Um die anderen Prostituierten in Nürnberg vor dem Serienkiller zu warnen, hat die Polizei in den Bordellen Flyer in fünf Sprachen verteilt.

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