Heute vor 30 Jahren starb der Pop-Art-Künstler, Filmemacher und Visionär in New York.
Der am 06. August 1928 in Pittsburgh in einfachen Verhältnissen als Andrew Warhola geborene Andy Warhol war mehr als nur Künstler, er war ein Verwandlungs-Künstler. Eine Chimäre, ein Symbol, eine Ikone. Als Fotograf ebenso wie als Filmregisseur. Nach einem Studium der Grafik am Carnegie Institute of Technology arbeitete er bald für Modezeitschriften und gab erste Ausstellungen. In diese Zeit fielen seine ersten Versuche mit der drop and dripping- Technik, die er später mit dem Siebdruck perfektionierte.
Anfang der 60er Jahre begann der künstlerische Aufstieg Warhols, der zuvor auch sehr erfolgreich in der Werbebranche tätig war. Er zog in eigene Studios um, die später Legendenstatus unter dem Namen «The Factory» erhielten. Dort wurde exzessiv gefeiert und künstlerisch experimentiert, zum Teil wie am Fliessband, wie eben in einer Fabrik.
Auch der Kunst haftete etwas mechanisches in ihrer Entstehung an: Die Serien identischer Bilder zeigen Alltagsgegenstände wie die berühmten Campbell-Suppendosen oder Hollywood-Stars wie Marilyn Monroe und James Dean. In der Wiederholung, Bearbeitung und Wiederverwertung lag die neue Kraft der Pop-Art, in der Abbildung der Abbildung ihre subversive Symbolik.
Als Mitbegründer und Weiterentwickler dieser Stilrichtung, machte Warhol eine Kunst salonfähig, die Trivialität statt Originalität ins Zentrum rückte. Eine Kunst, die Massenproduktion und Medienwelt berücksichtigte und damit einen kritisch-ironischen Blick auf die Gesellschaft warf. Die Reproduktion von Warhols Popbildern und ihre serielle Verbreitung legten Deutungsmuster von Konsumgewohnheit und Sozialverhalten offen.
Ohne Schnitt oder Kamerabewegung wurden Menschen beim Essen oder Schlafen gezeigt, teils stundenlang.
Doch auch in anderen künstlerischen Sparten war das rastlose Multitalent Warhol unterwegs: Als Förder der Rockband«The Velvet Underground» ebenso wie als Filmregisseur. Seine Experimentalfilme wurden berühmt für ihre stoisch-dokumentarische Darstellung von Alltagstätigkeiten. Ohne Schnitt oder Kamerabewegung wurden Menschen beim Essen oder Schlafen gezeigt, teils stundenlang. Dabei machte es Warhol wenig aus, wenn die Zuschauer sich ablenken liessen oder Pausen einlegten. Die Kunst des Alltags, die aus dem Alltag Kunst werden lässt.
Obgleich Exzentriker und irritierender Interviewpartner, suchten doch viele Prominente und Stars die Nähe des Künstlers. Zu seinem heutigen 30. Todestag hier eine Auswahl der schönsten, prominentesten und vielleicht auch überraschendsten Begegnungen mit dem Mann mit den weissen Haaren.