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Hamburg Eine Million Tickets

Klassik-Boom in Hamburg – die Elbphilharmonie rüstet auf

Die Nachfrage nach Tickets für die Elbphilharmonie ist ungebrochen Die Nachfrage nach Tickets für die Elbphilharmonie ist ungebrochen
Die Nachfrage nach Tickets für die Elbphilharmonie ist ungebrochen
Quelle: dpa
Die zweite Saison wird mit einer Million Tickets die erste komplette Spielzeit der stets ausverkauften Elbphilharmonie in der Hafencity. Der musikalische Im- und Export in Hamburg floriert.

Mit der zweiten Saison werde „die Routine des Ausnahmezustandes eintreten“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bei der Vorstellung des neuen Programms für die Elbphilharmonie durch deren Intendanten Christoph Lieben-Seutter am Montag im Großen Saal. Das Konzerthaus, so der Senator, eigne sich vom Anspruch und seinen Möglichkeiten her vorzüglich für ein „Höhentraining, um weiterhin Höchstleistungen erbringen zu können“. Die Elbphilharmonie habe Hamburg als Kulturstadt noch einmal ganz neu auf die internationale Landkarte gebracht, so Brosda. Auch als Tourismusmagnet wirkt das Gebäude, immer mehr Reiseveranstalter nehmen den Besuch in ihre Angebote auf.

Die Zahlen der ersten vier Monate Spielbetrieb nach der Eröffnung am 11. Januar könnten nicht besser sein. Mit knapp zwei Millionen Plazagästen und 480.000 Konzertbesuchern war die Elbphilharmonie stets ausverkauft. Die Laeiszhalle verzeichnete 320.000 Zuschauer. Die „spektakuläre Erfolgsgeschichte“ habe Probleme mit sich gebracht „die ich gern habe“, so Lieben-Seutter. Sogar die Zahl der Sponsoren im Unternehmerzirkel wurde auf 75 begrenzt, weil die im Gegenzug gewährten Vorteile nicht in größerem Umfang zu leisten wären, so der Intendant. Zudem gehe es nun darum, die Karten für die kommende Saison – im ersten Schwung sind das rund 850.000 – möglichst gerecht zugänglich zu machen.

Pro Konzert gibt es höchstens vier Karten

Der Kartenvorverkauf für Einzeltickets der Saison 2017/18 beginnt daher am 12. Juni in Vorverkaufsstellen des Großraums Hamburg morgens um 10 Uhr, im Internet können die Karten erst ab 18 Uhr des gleichen Tages im Webshop der Elbphilharmonie erworben werden. Pro Konzert gibt es höchstens vier Karten, pro Kaufvorgang höchstens zehn. Im Vorwege gesammelt werden Bestellungen für die 50 Abonnementreihen (bis 22. Mai) und die fünf Sonderkonzerte der Saison (bis 1. Juli) – darunter das Konzert des London Symphony Orchestra unter Leitung von Sir Simon Rattle am 15. Januar 2018. Anschließend werden die Karten jeweils nach dem Zufallsprinzip vergeben.

Das vielfältige, hochkarätige Angebot dürfte dazu beitragen, dass die Nachfrage auch in der zweiten Saison ungebrochen bleibt. Obwohl das Programm mit mehr als 600 Konzerten deutlich umfangreicher ist als ursprünglich geplant, brauche es „den Vergleich mit den grandiosen Eröffnungsmonaten nicht zu scheuen“, so Lieben-Seutter. Für die kommende Saison rechnet der Intendant in Elbphilharmonie und Laeiszhalle gemeinsam mit rund 1,2 Millionen Besuchern, auf der Plaza erwartet er knapp vier Millionen Gäste. Wie sich die höheren Einnahmen auf den Etat auswirken, sei derzeit noch nicht bezifferbar, so der Intendant, weil durch den umfangreicheren Betrieb auch die Kosten steigen.

Im Anschluss an Elbphilharmonie-Sommer vom 9. bis zum 31. August startet das NDR Elbphilharmonie Orchester am 1. September unter Leitung von Thomas Hengelbrock mit einer Opening Night in die neue Saison, in der Klaus Maria Brandauer Goethes Trauerspiel „Egmont“ spricht, derweil das Orchester Beethovens Theatermusik dazu erklingen lässt. Die offizielle Saisoneröffnung folgt am 3. September.

Auftritte internationaler Spitzenorchester

Nach dem gelungenen Vorbild der Elbphilharmonie-Ertanzung durch das Ensemble von Sasha Waltz in den Tagen vor der feierlichen Einweihung mit Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird diesmal Starchoreografin Anne Teresa De Keersmaekers die Choreografie zu „Bach. Cellosuiten (AT)“ gestalten, die Jean-Guihen Queyras spielen wird. Das Philharmonische Staatsorchester unter Leitung von Kent Nagano steigt am 10. September mit Werken von Telemann, Ligeti, Händel und Wagner in die Saison ein, die es diesmal komplett im Großen Saal der Elbphilharmonie absolviert.

Höhepunkte der kommenden Saison sind die Auftritte internationaler Spitzenorchester, darunter das Royal Concertgebouw Orchestra. Mit dem Cleveland Orchestra und dem Philadelphia Orchestra kommen zwei weitere der amerikanischen „Big Five“, dazu MusicAeterna aus Perm, das Orchester des Mariinsky Theaters und das Gewandhausorchester Leipzig. Auch die drei Münchner Top-Orchester sind zu Gast.

Das wichtigste Festival wird in der kommenden Saison das „Internationale Musikfest Hamburg“, das künftig jährlich stattfindet. Diesmal lautet sein Motto „Utopie“. Ein Kaukasus-Festival erkundet den Reichtum der Musik Armeniens, Georgiens und Aserbaidschans. Thematische Schwerpunkte widmen sich der „Neuen Musik für großes Orchester“, dem Komponisten Peter Eötvös, Schuberts „Winterreise“, konzertanten Opern, tschechischer Kammermusik („Czech it out!“), Jazz, und Orgelwerken. Zu einem gemeinsamen Liederabend mit Hugo Wolfs „Italienischem Liederbuch“ werden Jonas Kaufmann und Diana Damrau am 8. Februar 2018 erwartet.

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